Jahresbericht 2011
Freude
herrscht ... nicht mehr Am 30.Mai starb ganz unverhofft unser Sohn Renè (1959) infolge Hirntumor; nach seinen Studienabschlüssen an den Ing.Schulen Luzern und Muttenz war er mehrere Jahre Projektleiter in der Ingenieurunternehmung Swisselektra AG in Basel und die letzten Jahre als freiberuflicher Haustechnik-Softwareentwickler. - Auf meine Absicht, mein 50-zigjähriges Bürojubiläum in meinem 80-zigsten Lebensjahr zu feiern, musste verzichtet werden. Mit etwas Wehmut blicke ich auf die 50 Jahre zurück, weil die ersten 30 Jahre weitaus innovativer und interessanter waren, als die Folgejahre. Dieser ganze Zeitabschnitt umfasst auf dem Fachgebiet Haustechnik und Energieanwendung nämlich die ganze Periode zwischen ungenügender Komponenten- und Anlagenherrstellung, verbunden mit Energieverschwendung und der übersteigerten und teilweise kontraproduktiven Bürokratiesierung der Gebäudeenergetik. Der Stand der Technik wird heute immer noch durch die SIA-Normen- und Empfehlungen definiert. Diese Vorschriften wurden in den letzten Jahren ständig den neuen Anforderungen angepasst und haben z.B. in Bezug auf die Gebäudewärmedämmung und Haustechnik ein Niveau erreicht, welche der CO2-Problematik voll gerecht wird. Obschon die Lancierung des Minergiestandards als Impuls- und Konkurrenzprodukt nützlich war, werden heute die angestrebten Ziele in bezug auf die gesamten CO2-Ausstossreduktionen bei Heizungen nicht erreicht. Die Katastrophe in Japan, das "Gebäudeprogramm" und die Minergie-Lobbysierung- und Euphorie, verbunden mit enormen Medienaktivitäten führte nun dazu, dass viele Bauwillige voreingenommen die Konzepte festlegen. Dies führt dann sowohl in Bezug auf Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit zu Fehlgeburten. Als Projektverfasser, werde ich zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob unter solchen Umständen meine fachliche, erfahrungsreiche Dienstleistung noch zur Verfügung gestellt werden soll. Aufgrund dieser Situation habe ich mich entschlossen, keine energietechnischen Massnahmen- und Minergienachweise mehr auszuarbeiten, welche in Abhängigkeit von Förderbeiträgen zu Konzepten führen, welche in Bezug auf Oekologie und Oekonomie den heutigen Anforderungen nicht entsprechen; d.h. ich möchte meine berufliche Arbeit nur noch dort einsetzen, wo ich überzeugt bin, dass diese Sinnvoll und der Allgemeinheit dienlich ist !
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